Donnerstag, 27. September 2007

Waldhochzeit


Elch Gustav war in seinem Dorf sehr für seine hohe Stimme berühmt, denn das war für einen Elch ungewöhnlich. Eines Tages las er in der Zeitung, dass es im Wald einen Gesangswettbewerb geben soll. Er hat sich dort sofort angemeldet und wurde danach eingelanden, an dem Wettbewerb teil zu nehmen. Er hat den Song von Modern Talking "Shery, shery Lady" eingeübt und ist damit aufgetreten. Das war ein brillianter Auftritt, alle Zuschauer waren außer sich. Ein Eichhörnchen Linda sprang nach seinem Auftitt auf seine Schulter und sagte: "Du bist wirklich ein Superstar! Willst du mich heiraten?" Der Gustav schaute hoch zu ihr und sagte: "Bist du verrückt? Ich bin ein Elch und du ein Eichhörnchen. Das geht doch gar nicht!"
"Aber warum denn nicht? Wir sind doch beide Tiere! Irgendwie wird's schon gehen."
"Nein, vergiss es, wir sind nicht mal von der gleichen Tierart. Ich habe zum Beispiel Kuffen und du nicht. Außerdem bin ich nicht Dieter Bohlen, der sich mit jedem hübschen Weibchen paart."
"Aber du hast doch sein Lied gesungen."
"Was spielt das schon für eine Rolle? Ich bin einfach ein Elch und kein Eichhörnchen. Kapierst du das nicht?"
Linda kratzte sich hinter dem Ohr, schaute nachdenklich hoch, dann sagte sie:
"Aber wie wär's mit der Scheinehe?"
"Scheinehe? Bist du verrückt geworden? Findest du denn unter deinen Artgenossen keinen Mann, dass du mich, einen Elch anbaggerst?"
"Nein, leider hab ich keinen passenden gefunden!" schluchtzte Linda.
Gustav schaute genervt runter und dann sagte er: "Dann geh doch zur Waldpartnervermittlung! Vielleicht helfen sie dir. Das muss doch kein Superstar sein, oder?"
Linda begann fröhlich zu springen und pipste dem Gustav zu: "Danke dir! Du hast mich auf eine genialle Idee gebracht!" Dann sprang sie runter und lief davon.
Am nächsten Tag las die Hirschkuh Milka in der Zeitung von dem Gesangswettbewerb und sah das Foto von Gustav drin. Sie rief ihn gleich an und fragte, ob Zeit hätte mit ihr in die Waldkneipe zu gehen. Gustav sagte zu und schon sassen die beiden in der Walkneipe und tranken Kreutertee.
"Ich bin zwar ein Elch," sagte Gustav zu Milka "aber so einer wunderschönen Hirschkuh bin ich noch nie begegnet."
"Danke" antwortete Milka "Ich hatte aber schon viele Elche gesehen, aber so einen netten wie dich hab ich noch nie getroffen."
So haben sich die beiden noch ganzen Abend unterhalten bis die Kneipe geschlossen war. Als Gustav Milka nachhause begleitete, fragte er sie: "Magst du Gras, Heu oder lieber Stroh zum Frühstück?" Sie war überrascht und antwortete: "Ich mag lieber Gras. Wieso?"
"Dann besorge ich morgenfrüh frisches Gras und wir können gemütlich auf der Wiese zusammen frühstücken."
Milka schaute Gustav mit leuchtenden Augen an und sagte: "Das ist wirklich lieb von dir! Ich bin dafür!"
Am nächsten Morgen haben sie sich zum Grasfrühstück getroffen und wärend sie aßen, fragte Gustav Mika, ob sie schon einen Freund hatte. Sie sagte: "Ja, aber er ist von mir weggelaufen, weil er sich immer vor einem Bären im Wald fürchtete."
"Vor einem Bären?"
"Uhum!"
"Na, vor dem hab ich keine Angst! Dafür hab ich meine Geweihe. Da hat sich mein Schöpfer sich dabei was gedacht, als er sie mir gab. Da brauch ich mich doch nicht vor einem Bären zu fürchten."
Milka schaute mit trännen in Augen ihren angebeteten an und fragte ihn:
"Wollen wir ausgehen?"
Gustav schluckte, dann sagte er stotternd: "Aber wohin denn?"
"Ähhh, da zum Berg! Dort im Tal gibt's bestimmt einen Bach mit frischem Wasser."
Gustav schaute nachdenklich und dann antwortete er: "Ok, lass uns mal dahin laufen."
Als sie dann vor dem Berg in das vorbeifliessenden Bach schauten und daraus tranken, fragte Gustav Milka: "Willst du mich heiraten?"
Mika war einwenig werwirrt und sagte darauf: "Das kommt einwenig plötzlich, aber ich werde darüber nachdenken."
Dann dachte sie: "Er sieht gut aus, fürchtet keinen Bären, er ist freundlich und lieb zu mir, er glaubt an seinen Schöpfer..."
Nach ca. 10 Minuten sagte sie dann: "Ja, ich will!"
Paar Wochen später haben die beiden eine Waldhochzeit gefeiert und leben jetzt unzertrennlich im Wald, der in der Nähe von dem Berg steht, an dem Gustav sein Angebot gemacht hat.



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